Menschen, die uns in den letzten Wochen u. A. durch ihre Leidenschaft für ihren Beruf – wenn nicht sogar Berufung – unfassbar ans Herz gewachsen sind, sind die Schausteller und Marktkaufleute Oldenburgs.

Die Essenz der Schausteller, Marktkaufleute und unserer Volksfeste ist im sozialen Miteinander, in der Unterhaltung und dem multikulturellen Austausch zu finden.Darüberhinaus haben die vielen Kirmessen, Jahrmärkte und Volksfeste in Deutschland wirtschaftlich eine große Bedeutung. Volksfeste verzeichnen hierzulande jährlich rund 178 Millionen Besuche. Durchschnittlich geben die Besucher dabei rund 22 Euro aus.Wir möchten mit diesem Post auf die aktuelle existenzbedrohende Situation aufmerksam machen, aber auch die Erinnerung wach rufen und Hoffnung machen, dass wir unsere Volksfeste in Zukunft mit Lebensfreude bald wieder gemeinsam begehen können.

Die Pandemie hat das Gewerbe der Schausteller und Marktkaufleute zu 100% außer Kraft gesetzt. Das Schaustellergewerbe ist allerdings nicht ohne Grund, eines der ältesten Gewerbe in Deutschland. In ihrer 1200-jährigen Geschichte, haben sie einige Kriege und andere Pandemien überlebt. Auch gibt es seit den letzten Monaten Kollegen, die ihre Geschäfte vor Einkaufsmöglichkeiten oder Baumärkten aufgebaut haben, was aber natürlich nicht mit Fahrgeschäften funktioniert. Sowie in vielen Teilbereichen der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft wird bei den Hilfen auf allen Verwaltungsebenen, nicht auf den Bedarf und die Besonderheiten ihrer Berufe wie zum Beispiel die Saisongebundenheit geachtet und so fallen die Schausteller und Marktkaufleute auch hier durchs Raster. Ohne Rücklagen oder Unterstützung sind die meisten Existenzen bald Geschichte. Erfindergeist und Umdenken im eigenen Angebot wird oft sogar bestraft.

Man kann nur hoffen, dass alle die Pandemie wirtschaftlich überleben.Denn die Oldenburger Schausteller und Marktkaufleute möchten gerne wieder Menschen und vor allem Kinder begeistern.Papst Franziskus hat es treffend formuliert: „Schausteller bringen Licht ins Dunkle der Welt“. Und diese Lebensfreude möchten sie wieder in die Städte, Gemeinden und in die kleinen Dörfer bringen. Sie möchten die gelebte Tradition wieder herstellen und hier in Oldenburg den Kramermarkt und den Lambertimarkt mit uns feiern.Wenn Freizeitparks und Strandpromenaden wieder für ihre Besucher geöffnet sind, sollten auch die Oldenburger Schausteller und Marktkaufleute – unter Einhaltung der geltenden Maßnahmen – wieder öffnen dürfen.

Wir appellieren an alle Bürger Oldenburgs bei den vereinzelten Ständen der Schausteller und Marktkaufleute einzukaufen.Wir rufen die Bundesregierung, die Landesregierung und die Oldenburger Politik und Verwaltung auf, eine (intensivere) Unterstützung zu leisten, jetzt und in der Neustart-Phase.

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